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3 days ago |
bild.de | Franz Josef Wagner
Es gibt ein Lied von Wolf Biermann. Es geht so: „Das soll nun alles gewesen sein. Das bisschen Fußball und Führerschein. Das war nun das donnernde Leben …“ Von wegen „bisschen Fußball“. Fußball ist das donnernde Leben. Über Nacht hat der Fußball Menschen glücklich gemacht – glücklicher als jede Gehaltserhöhung, glücklicher als ein Kuss, sogar glücklicher als ein Himbeereis. Liebestrunken stürzten sich die Hamburger Fans auf den Rasen, umarmten sich, tanzten (leider gab es auch Verletzte).
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6 days ago |
bild.de | Franz Josef Wagner
so still wie gestern war es in Berlin noch nie, es ist Feiertag der Erinnerung. 80 Jahre Kriegsende. Woran erinnere ich mich? Der Schriftsteller Erich Kästner schrieb 1945 in sein Tagebuch „Das dritte Reich bringt sich um. Doch die Leiche heißt Deutschland“. Da war ich 1,5 Jahre alt. Ich bin aufgewachsen in einem Sarg, in dem Deutschland lag. Berlin, Hamburg, Nürnberg waren Kraterlandschaften. Wir waren Flüchtlinge aus dem Osten, wir schliefen im Wald, in Scheunen.
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1 week ago |
bild.de | Franz Josef Wagner
der Morgenwind wedelt durch die grünen Blätter. Fotografen belagern Sie. Wie ist Ihr Gesicht gezeichnet, wie sieht man aus nach dem Krimi der Kanzlerwahl? Um 9.45 Uhr besteigen Sie den Flieger der Luftwaffe. Sie haben Ihr Jackett abgelegt. Weißes Hemd. Nichts ist in Ihrem Gesicht, was gestern war. Um 12.14 Uhr umarmen Sie Macron im Élysée-Palast. Schulterklopfen, sehr herzlich.
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1 week ago |
bild.de | Franz Josef Wagner
und plötzlich sahen sich alle an – 18 hatten Merz nicht beim ersten Wahlgang gewählt. Warst Du es? Es lag die Aura eines Verrats im Bundestag. Wir sehen Merz, dessen Kanzlerzauber von der Stirn gewischt ist. Man kann sehen, wie die Falten sich immer tiefer in sein Gesicht graben. Verrat ist der besondere Bruch des Vertrauens, der Loyalität. Da sitzt dieser nicht gewählte Kanzler auf seinem Platz und sinnt darüber nach, wer ihn im Stich gelassen hat. Um Merz herum plaudern Abgeordnete.
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1 week ago |
bild.de | Franz Josef Wagner
wenn Sie heute früh beim Rasieren in den Spiegel schauen, dann sehen Sie ihr Kanzlergesicht. Aber vielleicht auch die anderen Gesichter Ihres Lebens. Mit 14 oder 15 hatten Sie lange Haare, wegen Aufsässigkeit wurden Sie von der Schule verwiesen. Sie hatten ein Moped und knatterten durch die Kleinstadt Brilon zu einer Pommesbude, „wo wir soffen und rauchten“ und Beatles hörten, die Doors. Noch heute hört der neue Kanzler die Doors. Es ist die Musik des drogenkranken Jim Morrison.
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