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2 weeks ago |
afeu.at | Lina Hofstaedter
Dies ist, wenn ich mich nicht verzählt habe, mein zweihunderterster Beitrag zum Alpenfeuilleton —ein kleiner persönlicher Grund zum Feiern, auch wenn die Themen, die mich zum Schreiben bewogen, meist Ärgernisse waren, die ich gegen das Vergessen festhalten wollte — wie etwa einen Porsche fahrenden Sozialisten, der zu keinem glaubwürdigeren Sozialisten wird, wenn er auf Ferrari umsteigt.
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1 month ago |
afeu.at | Lina Hofstaedter
Per Erlass besiegelte Herr Trump vor ausgewähltem Applauspublikum — wie die Imperatoren der Frühzeit — mit zackig übergroßer Unterschrift das Ende der Anbetung der im Westen bisher herrschenden Dreifaltigkeit: DEI (diversity, equity, inclusion). Derartige Religionsausübung und alle dazugehörige Theologie sind ab sofort verboten. Allein schon die namentliche Nennung der bewährten westlichen Gottheiten und der ihnen zugezählten heilsamen Eigenschaften ist ab nun tabuisiert.
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1 month ago |
afeu.at | Lina Hofstaedter
In seinem neuesten Buch mit dem irrlichternden Titel „Leck Tirol“ (Verb oder Substantiv?) versammelt Helmuth Schönauer diesmal Kurz- und Kürzestgeschichten über die Alltagsfährnisse seines Protagonisten „Afta Grins“ (das Alias wird mit dem Kufsteiner Dialekt erklärt, ist aber natürlich ebenso böse doppeldeutig wie der Sendungstitel) — eines pensionierten Radiomoderators, samt komisch verfremdeten News-Ausschnitten.
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2 months ago |
afeu.at | Lina Hofstaedter
Früher herrschte die Überzeugung, der Name sei Vorbestimmung. Deshalb ging man besonders vorsichtig mit der Namenswahl um. Einem X Æ A-Xii oder einem Seldon Lycurgus, wie zwei der bemitleidenswerten Sprösslinge von Elon Musk heißen, hätte man in früheren Zeiten keinerlei Überlebenschancen vorausgesagt. Allein schon dem Vornamen nach, auch ohne Kenntnis der abstrusen Verfasstheit seines Vaters, hätte man sie als Ausgeburten des Teufels bezeichnet.
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2 months ago |
afeu.at | Lina Hofstaedter
Es gibt Wörter, die werden derart aller Bedeutung beraubt, dass man sie nur noch als Schlag-Wörter, ja, als Totschlagwörter benützen kann. „Faschist“ ist zu so einem sinnentleerten Wort geworden. Eine Keule, die inzwischen jeder jedem um die Ohren haut, dessen Gesicht oder Tun ihm nicht gefällt. Wird einer mit diesem Wort vor den Kopf gestoßen (vulgo: hergewatscht), muss sogar der Stärkste einknicken.
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